Vermögensaufbau erfolgt in jungen Jahren, danach geht’s nur noch um Vermögensschutz. Dachten Sie bisher so oder so ähnlich? Dann habe ich diesen Artikel für Sie verfasst. Sie werden erfahren, warum es sich lohnt, mit über 50 Jahren noch mit dem Vermögensaufbau zu starten und inwiefern eine Geldanlage ab 50 bereits aufgebautes Vermögen besser schützt als das bloße Horten von Geld auf irgendwelchen Konten. Sie werden auch erfahren, mit welchen konkreten Strategien Sie Ihre Geldziele ab 50 erreichen, ohne schwerwiegende Verluste in Kauf nehmen zu müssen. Bereit? Dann lassen Sie uns loslegen…
DIE 4 HÄUFIGSTEN ÄNGSTE UND SORGEN BEZÜGLICH GELDANLAGE AB 50
Bevor wir uns den lohnenswerten Aspekten einer Geldanlage ab 50 widmen, möchte ich zunächst auf einige Überlegungen eingehen, die viele potentielle Anleger und Anlegerinnen davon abhalten, mit 50 plus noch an der Börse mitzumischen. Dass Sorgen und Ängste bezüglich des Investierens hochkommen, wenn eine bestimmte Altersgrenze überschritten ist, ist nur natürlich. Alles, was es braucht, ist ein sinnvoller und konstruktiver Umgang damit.
Sie werden sehen, dass viele Ängste ihren Schrecken verlieren, wenn Sie sich einmal ganz rational mit ihnen auseinandergesetzt haben.
Lassen Sie uns dies für die häufigsten Ängste und Sorgen bezüglich Geldanlage ab 50 einmal gemeinsam tun:
Sorge #1: Wie viel Zeit bleibt noch?
Ist die Altersgrenze von 50 Jahren einmal überschritten, fragen sich die meisten Menschen, wie lange sie noch leben werden. Im Zusammenhang mit dem Thema Geldanlage stellt sich dann ganz schnell die Frage, ob sich das Investieren jenseits der 50 überhaupt noch lohnt. Natürlich kann niemand vorhersehen, wie lange Sie noch leben. Doch lassen Sie uns das mal ganz rational betrachten: Laut Statistischem Bundesamt hat der Deutsche, der heute 50 Jahre alt ist, noch eine Lebenserwartung von durchschnittlich 28 (Männer) beziehungsweise 33 Jahren (Frauen) vor sich. Wenn Sie mich fragen, ist das mehr als genug Zeit, um noch mit dem Investieren anzufangen oder den Vermögensaufbau fortzusetzen, finden Sie nicht?!
Sorge #2: Verliere ich mein hart erarbeitetes Geld?
Mit steigendem Alter steigt die Angst vor Verlusten an den Kapitalmärkten, denn diese können möglicherweise nicht mehr ausgeglichen werden. Viele Anleger und Anlegerinnen parken dann ihr sauer Verdientes auf Giro- und Tagesgeldkonten. Selbst sechsstellige Geldbeträge aus Versicherungspolicen oder dem Verkauf von Immobilien liegen gerne mal jahrelang auf Bankkonten herum. Tatsächlich liegt darin jedoch das viel größere Risiko, denn Geld auf Bankkonten ist nur bis zu einem Betrag in Höhe von 100.000 Euro einlagengesichert. Hinzu kommt der Kaufkraftverlust des Bankvermögens durch die Inflation. Investieren Sie stattdessen Ihr Vermögen breit gestreut in Sachwerte, ist es vor Inflation geschützt und wirft im Idealfall sogar noch Gewinne ab. Das Risiko, all ihr Geld an der Börse zu verlieren, wenn Sie breit diversifizieren, ist hingegen verschwindend gering.
Sorge #3: Muss ich all mein Geld anlegen?
Ich sage ja immer, Sie sollten niemals alles auf eine Karte setzen. Daher würde ich Ihnen auch niemals empfehlen, all Ihr Geld anzulegen. Gerade, wenn Sie langsam auf das Rentenalter zusteuern, ist eine großzügige Sicherheitsreserve absolut (lebens-)notwendig, denn Sie wissen nicht, wie sich die Kapitalmärkte oder Ihr Gesundheitszustand kurz- bis mittelfristig entwickeln. Wie hoch Ihre Barreserve ausfallen sollte, hängt von Ihrem Lebensstil ab. Den Rest Ihres Vermögens können Sie beruhigt anlegen, natürlich breit gestreut.
Sorge #4: Habe ich noch genug Geld, um mir meine Wünsche zu erfüllen?
Ein Leben lang für den Ruhestand sparen, um dann im Alter weiter zu sparen? So hatten Sie sich das mit den Finanzen sicherlich nicht vorgestellt. Doch es macht durchaus Sinn, auch dann noch weiter zu sparen, wenn Sie eigentlich schon damit fertig sind. Seien wir mal ehrlich: Sie haben ja nicht vor, an einem Tag Ihr gesamtes Vermögen zu verprassen, oder?! Wieso sollten Sie also Ihr Geld nicht weiter für Sie arbeiten lassen und sogar hin und wieder noch etwas einzahlen, wenn sich gute Renditechancen ergeben? So geht beides: Ihr Leben genießen und gleichzeitig weiter Vermögen aufbauen.
4 GUTE GRÜNDE FÜR EINE GELDANLAGE AB 50
Ich hatte es eben schon angedeutet: Ihr Leben zu genießen und gleichzeitig weiter Vermögen aufzubauen, geht jederzeit, in jedem Alter. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, wissen Sie, dass es irrational ist, plötzlich mit dem Investieren aufzuhören und Ihr Geld auf irgendwelchen Bankkonten zu parken. Doch es gibt noch weitere Gründe, die dafür sprechen, ab 50 Jahren erst recht Geld anzulegen.
Grund #1: Langer Anlagehorizont
Sie wissen ja bereits, dass Ihnen ab 50 noch etwa 30 Lebensjahre bleiben. Das sind drei Jahrzehnte, in denen Sie Ihr Vermögen stark ausbauen können. So können aus 100.000 Euro durch den Zinseszinseffekt 700.000 oder 800.000 Euro werden. Lassen Sie sich diese Jahre entgehen, vertun Sie Ihre Chance auf diesen gewaltigen Vermögensaufbau.
Grund #2: Vermögensschutz
Investieren Sie nicht, sind Verluste garantiert, denn durch die Inflation ist Ihr Vermögen schon in einigen Jahren deutlich weniger wert. Eine Beteiligung an den Kapitalmärkten dient also auch dem Vermögenserhalt.
Grund #3: Mehr Erfahrung
Jugendsünden sind ab 50 längst Geschichte, auch wenn es ums Geld anlegen geht. Sofern Sie nicht zum ersten Mal Geld an den Kapitalmärkten investieren, haben Sie vermutlich bereits den einen oder anderen Fehler gemacht, den Sie nun als erfahrener Anleger vermeiden können. Das soll nicht bedeuten, dass Sie keine Risiken mehr eingehen dürfen, doch Sie werden dies ab 50 Jahren mit wesentlich mehr Kalkül tun und allein dadurch kleinere oder größere Anlage-Erfolge verbuchen können.
Grund #4: Größere Möglichkeiten
Während Sie sich mit 30 vielleicht geärgert haben, weil Sie aus Geldmangel bestimmte Renditechancen am Kapitalmarkt nicht wahrnehmen konnten, kann Ihr 50-jähriges Ich ganz anders agieren. Mal eben einen fünf- oder sechsstelligen Betrag anlegen, wenn die Kurse gerade im Keller sind? Für kapitalstarke Anleger und Anlegerinnen kein Problem. Ihr über 50-jähriges Selbst hat vermutlich bereits geerbt, eine Immobilie verkauft, eine hohe Abfindung erhalten oder anderweitig Kapital angehäuft. Nutzen Sie diese Möglichkeiten!
Konnte ich Sie motivieren? Dann geht’s jetzt ans Eingemachte. Lassen Sie uns darüber sprechen, wie eine sinnvolle Strategie für die Geldanlage ab 50 konkret aussehen kann…
STRATEGISCHE GELDANLAGE AB 50 – SO GEHT’S
Das Wichtigste zuerst: Für eine Geldanlage ab 50 gelten dieselben Grundsätze wie für eine Geldanlage in jüngeren Jahren. Sie wissen ja bereits, dass Ihr Anlagehorizont mit hoher Wahrscheinlichkeit noch mehrere Jahrzehnte beträgt. Dennoch gibt es zwei Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt.
Der eine Faktor ist Ihr Gesundheitszustand. Das Risiko, zu erkranken, steigt natürlicherweise mit steigendem Alter. Und Krankheiten können nicht nur ins Geld gehen, sondern auch Ihre Leistungsfähigkeit mindern, Geld zu verdienen, um es an den Kapitalmärkten zu investieren.
Der zweite Faktor, den es beim Thema Geldanlage ab 50 zu berücksichtigen gilt, ist der Zeitpunkt Ihres Renteneintritts. Sofern Sie nicht vorhaben, nach Renteneintritt weiter zu arbeiten, geht dieser Zeitpunkt erstmal mit finanziellen Einbußen einher, denn nun möchten Sie von dem Vermögen leben, das Sie sich über viele Jahre aufgebaut haben.
Unter Einbeziehung der beiden genannten Risikofaktoren planen Sie Ihre Geldanlage. Hier sind 5 praktische Tipps, wie sie dabei am besten vorgehen:
Tipp #1: Einmalanlagen
Nutzen Sie bis zu Ihrem Renteneintritt die Möglichkeit von Einmalanlagen, idealerweise dann, wenn die Kurse gerade sehr weit unten sind. Dadurch können Sie in absehbarer Zeit den Wert Ihres Portfolios vervielfachen.
Tipp #2: Auszahlungen reinvestieren
Ihre Lebensversicherung wird ausgezahlt, Sie verkaufen Ihr Haus oder Sie erben? Lassen Sie das Geld nicht liegen, sondern reinvestieren Sie es sinnvoll, zum Beispiel breit gestreut in ein Wertpapierdepot.
Tipp #3: Reserve anlegen
Investieren Sie niemals Ihr gesamtes Vermögen in Anlageklassen wie Aktien! Mit steigendem Alter sollte ein größerer Teil Ihres Geldes sicher für den Notfall deponiert werden. Einen Teil können Sie auf ein Tagesgeldkonto einzahlen. So erhalten Sie immerhin noch ein paar Zinsen. Von dem Geld sollten Sie idealerweise mindestens 6 Monate leben können und wenn Sie bereits in Rente sind, auch länger, um eventuelle Durststrecken an den Kapitalmärkten überbrücken zu können, ohne Anteile verkaufen zu müssen.
Tipp #4: Strategische Finanzplanung
Ist die kurzfristige Liquidität gesichert, ist eine strategische Finanzplanung wichtig. So stellen Sie sicher, dass Ihr restliches Geld weiter für Sie arbeitet. Im Prinzip unterscheidet sich die strategische Finanzplanung ab 50 nicht von der ab 30 Jahren. Verteilen Sie das Vermögen auf drei Töpfe: kurz-, mittel- und langfristige Geldanlage. Dadurch sind Sie jederzeit für alle Eventualitäten abgesichert.
Tipp #5: Wertspeicher
Nutzen Sie inflationssichere Anlageklassen als Wertspeicher. Dafür eignen sich beispielsweise Edelmetalle oder bestimmte Immobilienfonds.
Tipp #6: Entnahmestrategie planen
Selbst wenn Sie nicht mehr aktiv sparen, arbeitet Ihr investiertes Vermögen weiter für Sie. Bestenfalls bauen Sie sich bis spätestens zum Renteneintritt einen Kapitalstock auf, der pro Jahr so hohe Gewinne abwirft, dass Sie allein von den Renditen Ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Das geht mit einem Depot, aber auch mit einer Mantelpolice (ja, auch noch mit 50). Und nein, das ist keine Illusion, sondern absolut möglich für jeden, auch für Sie. Wichtig ist dabei jedoch, dass Sie Ihre Entnahmestrategie genauso gut planen wie Ihren Vermögensaufbau.
Sie wünschen sich eine individuelle Beratung zum Thema Geldanlage ab 50, mit Empfehlungen für Ihre persönliche Anlagestrategie? Hier geht’s zum Termin.
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