Sie haben 150.000 € oder mehr erhalten, zum Beispiel durch eine Erbschaft, eine Abfindung oder die Auszahlung einer Lebensversicherung? Wunderbar. Von dem Geld können Sie entspannt und sorgenfrei einige Monate oder Jahre leben, selbst wenn Sie das Geld auf einem Tagesgeldkonto parken. Doch was im Hier und Jetzt prima klingt, entpuppt sich in der Zukunft als Falle, denn Sie haben einen Gegenspieler nicht mit einbezogen – die Inflation. Schon eine Inflationsrate von 2 Prozent reicht aus, um die Kaufkraft Ihrer 150.000 € in weniger als 7 Jahren um fast 20.000 € zu mindern!
Aktuell liegt die Inflationsrate jedoch bei 3,8 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt) und im weltweiten Durchschnitt für das Jahr 2023 sogar bei 6,3 Prozent (Quelle: ifo Institut). 2030 wären die 150.000 € demnach nur noch knapp 98.000 € wert. Das entspricht einem Vermögensverlust von einem Drittel!
Eine schaurige Vorstellung, nicht wahr? Wenn Sie bereits mit Investmentstrategien zum Vermögensaufbau vertraut sind, muss ich Ihnen wohl nicht erzählen, welche Renditen notwendig sind, um die durch Inflation drohenden Verluste zu kompensieren.
Wie also können Sie Ihr Vermögen vor Inflation schützen und was ist der beste Schutz gegen Inflation, wenn Sie über Kapital in sechsstelliger Höhe verfügen? Die Antworten lesen Sie in den folgenden Zeilen.
EDELMETALLE ALS SCHUTZ VOR INFLATION?
Edelmetalle gelten als Mittel der Wahl gegen Inflation. In Zeitschriften, im Internet und sogar auf Werbetafeln bekannter Kreditinstitute wird geradezu marktschreierisch zum Kauf von Edelmetallen als Schutz vor Inflation geraten. Angeblich schlägt der Kurs von Gold stets die Inflation. Da liegt es nahe, sich dem Strom der Masse anzuschließen, oder?
An dieser Stelle muss ich Sie warnen! Dass Edelmetalle wie Gold vor Inflation schützen, ist ein Trugschluss, dem viele erliegen, weil der Goldkurs lange Zeit die Inflationsrate geschlagen hat.
Es kann dennoch durchaus sinnvoll sein, einen Teil Ihres Vermögens in Edelmetallen zu halten, doch dann aus anderen Gründen. Edelmetalle an sich erzielen keinerlei Erträge, sondern leben einzig und allein von der Wertentwicklung. Außerdem ist beispielsweise der Goldpreis stark durch Großbanken sowie der Zentralbank fremdgesteuert, wobei man hier schon fast von Marktmanipulation sprechen kann. Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Dennoch ist Gold bereits seit Jahrhunderten weltweit anerkannt als Zahlungsmittel und Wertspeicher. Außerdem schützt es auch vor der Abwertung von Papierwährungen. Daher empfehle ich durchaus, einen kleinen Teil Ihres Vermögens von etwa 5 Prozent in Gold zu investieren. Ich bezeichne diesen Anteil als “Die Feuerversicherung” für Ihr Vermögen. Dabei geht es allerdings um Werterhalt und nicht um Wertsteigerung. Vor Inflation schützt es allerdings nur indirekt.
Mein Tipp: Kaufen Sie Edelmetalle immer physisch und verwahren Sie sie sicher, zum Beispiel in einem Bankschließfach oder einem Freilager.
IMMOBILIEN ALS SCHUTZ VOR INFLATION?
Immobilien sind ein Klassiker beim Vermögensaufbau. Im Laufe Ihrer “Karriere” als privater Anleger werden Sie es früher oder später mit Immobilien als Geldanlage zu tun bekommen. Aber sind Immobilien geeignet als Schutz vor Inflation? Jein. Mit Immobilien allein werden Sie nicht weit kommen. Dennoch lohnt es sich, ein Immobilienvermögen aufzubauen – und zwar insbesondere in Zeiten hoher Inflation.
Indem Sie vermietete Immobilien mit hohem Fremdkapitalanteil und nur einem geringen (Mindest-)Eigenkapitalanteil finanzieren, lassen Sie die Inflation für, statt gegen Sie arbeiten. Zusätzlich profitieren Sie von der Hebelwirkung des Fremdkapitals, dem sogenannten Leverage-Effekt sowie zahlreichen Steuervorteilen.
Wenn Ihnen der Aufwand mit physischen Immobilien zu hoch ist, empfehle ich Immobilienfonds. Aber Obacht vor Schnellschüssen! Greifen Sie beim Thema Immobilienfonds unbedingt auf die Erfahrung echter Experten zurück und setzen Sie sich einmal ernsthaft mit den Konditionen auseinander! Was auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, ist es bei näherer Betrachtung oftmals leider nicht.
Sie haben sich bei Ihrer Bank zum Thema Immobilienfonds beraten lassen? Gerne schaue ich mir Ihr Angebot unverbindlich an und gebe Ihnen qualifiziertes Feedback. Hier können Sie einen Termin vereinbaren (auch online).
AKTIEN ALS SCHUTZ VOR INFLATION?
Ich empfehle Ihnen grundsätzlich, einen Großteil Ihres Vermögens breit gestreut in Aktien und Aktienfonds zu investieren. Diese Anlageklassen schützen nicht nur Ihr Vermögen vor Inflation, sondern bringen in der Regel auch die größte Rendite. Fallende Kurse während der Inflation dienen Ihnen langfristig als Hebel für Ihren weiteren Vermögensaufbau. So können Sie nicht nur Ihr Kapital vor Wertverlust schützen, sondern Ihr Vermögen sogar weiter ausbauen. Zudem profitieren Sie vom weltweiten, unternehmerischen Wachstum, anstatt als Endkonsument hilflos den steigenden Preisen zu erliegen. Einige Aktien zahlen auch eine jährliche Dividende aus, die sich gut als kurzfristiger Puffer bei Liquiditätsengpässen eignen.
Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu den langsamen Immobilienmärkten, sind an den Aktienmärkten schnelle Ein- und Ausstiege möglich. Dadurch sind Sie im Notfall schnell liquide, um hohe Forderungen zu stemmen oder können sich flexibel auf neue Marktgegebenheiten einstellen und gegebenenfalls Ihr Portfolio anpassen.
WAS IST DER BESTE SCHUTZ GEGEN INFLATION?
Ein breit gestreutes, global ausgerichtetes Portfolio aus Sachwerten unterschiedlicher Anlageklassen ist der beste Schutz gegen Inflation. Ich habe es bereits in einigen meiner Artikel erwähnt: Risikostreuung ist das A + O einer guten Anlagestrategie. Den Großteil Ihres Vermögens, nach Abzug der Liquiditätsreserve, nämlich etwa 40 – 45 Prozent, sollten Sie in Aktien und Aktienfonds halten. Die nächsten 40 – 45 Prozent investieren Sie in Immobilien beziehungsweise Immobilienfonds-AIF’s. Für das restliche Kapital kaufen Sie Edelmetalle wie zum Beispiel Gold. Wie bereits erwähnt empfehle ich auch in Zeiten hoher Inflation eine Bargeldreserve zur Liquiditätssicherung. Diese sollten Sie aber auf ein notwendiges Minimum beschränken. Wie viel das ist, hängt von Ihrer individuellen Lebenssituation ab. Auf einem Tagesgeldkonto ist Ihre Barreserve gut aufgehoben und zumindest ein bisschen für den Kaufkraftverlust durch die Inflation kompensiert, sodass im Idealfall immerhin der Geldwert erhalten bleibt.
Sie fragen sich, wie Sie sich jetzt bestmöglich aufstellen können, um Ihr Vermögen vor Inflation zu schützen? Gerne berate ich Sie dazu in einem kostenlosen Erstgespräch (auch online).
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