Die Idee klingt vielversprechend: Sie vertrauen einem Vermögensverwalter oder Fondsmanager Ihr Vermögen an, gewähren ihm ein Honorar und im Gegenzug kümmert er sich darum, Ihr Geld überdurchschnittlich zu vermehren und gleichzeitig Ihr Vermögen zu schützen. Sie hingegen können sich entspannt zurücklehnen und darauf vertrauen, dass Ihr Fondsmanager oder Vermögensverwalter Ihr Vermögen meisterhaft durch alle Stürme navigiert. Doch lohnt sich das wirklich immer oder zahlen Sie in vielen Fällen am Ende nur Lee(h)rgeld?
Immer wieder fragen mich KundInnen, ob ich ihnen eine aktive Vermögensverwaltung empfehlen kann. Doch tatsächlich lehne ich diese Anfragen bisher immer ab, da es keine Vermögensverwaltung gibt, die für das Anforderungsprofil meiner KundInnen passend wäre. Diese Situation offenbart deutliche Missstände, weshalb mein Team und ich zurzeit an einer modernen, fairen und an die heutigen Bedürfnisse angepassten Lösung für Vermögensverwaltung arbeiten. Warum ich nun eine eigene Lösung mit entwickle, unter welchen Voraussetzungen ein aktives Portfoliomanagement überhaupt sinnvoll ist und wie hoch die wahren Kosten einer Standard-Vermögensverwaltung sind, erfahren Sie in diesem Artikel…
WAS KOSTET VERMÖGENSVERWALTUNG?
Lassen Sie uns zunächst die wichtigste Frage klären. Was kostet eine Vermögensverwaltung eigentlich? In der Regel zahlen Sie einen prozentualen Anteil von 0,5 – 3 Prozent des Vermögenswerts pro Jahr, wobei 3 Prozent schon sehr teuer sind. Falls ein Vermögensverwalter so viel von Ihnen verlangt, nehmen Sie Abstand! Daneben verlangen einige Vermögensverwaltungen noch eine Erfolgsbeteiligung, die bei einer guten Jahresperformance des verwalteten Portfolios anfällt.
Wie hoch die Kosten für eine Vermögensverwaltung tatsächlich ausfallen, hängt aber auch von der Höhe des zu verwaltenden Vermögens ab. Üblicherweise zahlen Sie weniger, je höher das Vermögen ist, das Ihr Vermögensverwalter für Sie managed.
Solche Angebote sind normalerweise ab einer Mindesteinlage von 100.000 Euro möglich.
Mein Tipp: Achten Sie auf eine möglichst faire, prozentuale Gebühr, die zwischen 0,75 und 1,25 Prozent p.a. liegen sollte.
DEN MARKT SCHLAGEN: IST DAS MÖGLICH?
Kurzfristig lassen sich durch aktives Portfoliomanagement sehr gute Renditen erzielen. Langfristig fallen Fondsmanager und Vermögensverwalter jedoch mit ihren Vorhersagen zur Outperformance fast immer auf die Nase – und das auf Kosten ihrer Mandanten, denn die Wahrscheinlichkeit, durch aktives Portfoliomanagement den Markt zu schlagen, ist sehr niedrig (siehe z.B. Gröblacher, 2015). Und trotzdem locken an jeder Ecke Vermögensverwaltungen mit verheißungsvollen Strategien, die angeblich nachweislich und kontinuierlich den Markt schlagen. Dabei handelt es sich bei Momentum-Investing, der Templeton-Methode, CFD-Trading oder dem 100%-Portfolio aus meiner Sicht um nichts anderes als Marketing-Begriffe, mit denen Fondsmanager und Vermögensverwalter ihre hohen Honorare rechtfertigen. Oder wundert es Sie nicht auch, dass es sich bei den genannten Methoden meistens um Buchtitel handelt und nicht um fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse?
Braucht es ein aktives Portfoliomanagement? Nicht unbedingt. Wird damit Geld verdient? Auf jeden Fall. Aber um zu verstehen, ob eine aktive Vermögensverwaltung für Sie infrage kommt, machen Sie sich am besten Ihr eigenes Bild. Lassen Sie uns daher nachfolgend mal einen Blick auf die übliche Arbeitsweise einer Vermögensverwaltung werfen.
WIE ARBEITEN FONDSMANAGER UND VERMÖGENSVERWALTER?
Fondsmanager und Vermögensverwalter stellen in der überwiegenden Zahl der Fälle aktive Investmentfonds oder Aktien und festverzinsliche Wertpapiere zusammen und betreuen diese, indem sie die enthaltenen Wertpapiere auswählen, beobachten und gegebenenfalls austauschen oder neue Posten hinzufügen. Außerdem verwalten sie individuelle Mandate, indem sie deren Kriterien und Wünsche berücksichtigen. Aber genau daran liegt oft der Haken.
WARUM IST DIE VORGEHENSWEISE VON FONDSMANAGERN UND VERMÖGENSVERWALTERN RISKANT?
Fondsmanager und Vermögensverwalter sowie ihre MandantInnen sind auch nur Menschen und Menschen handeln eben menschlich. Und genau das ist der Hauptgrund, weshalb 90 Prozent der Fondsmanager versagen.
Fondsmanager und Vermögensverwalter handeln oft zyklisch
Manchmal gelingt es Fondsmanagern und Vermögensverwaltern tatsächlich, ihren MandantInnen erheblichen Mehrwert zu bringen und – wie man so schön sagt – den Markt zu schlagen. Dennoch kommt es fast immer zu Verzerrungen durch das typisch menschliche, zyklische Handeln. Das bedeutet, dass die Fondsmanager vorsichtiger werden, wenn die Kurse fallen. Gerade dann lohnt sich aber meist der Einstieg. Doch wir sind eben alle nur Menschen. Selbst geschulte Portfoliomanager mit viel Erfahrung lassen sich eben zumindest zeitweise von ihren Emotionen leiten.
Mein Tipp: Ihr Portfolio sollte unbedingt auch eine passive Komponente enthalten und nicht nur aus aktiv gemanagten Fonds bestehen. Am besten eignet sich dafür ein globaler, passiver Indexfonds, aber bitte nicht der MSCI World!
Fondsmanager und Vermögensverwalter versuchen, den Markt zu schlagen
In kaum einem anderen Markt definieren sich die Experten dermaßen über das eigene Ego wie auf dem Finanzmarkt. Überheblichkeit ist hier keine Ausnahme, sondern die Regel. Ich möchte jetzt auch nicht alle über einen Kamm scheren, aber jeder Vermögensverwalter oder Fondsmanager entwickelt während seiner beruflichen Laufbahn seine ganz eigene Methode, die dann natürlich die beste von allen ist und auch nicht mehr hinterfragt werden (darf). Und genau dieses Ego-getriebene Verhalten ist aus meiner Sicht gefährlich, denn so bringen weltweit Portfoliomanager Ihre MandantInnen um ihr Vermögen, während sie sich selbst die Taschen vollstopfen. Und selbst wenn sie gar nicht egoistisch handeln, werden sie über die Zeit auf Kosten ihrer MandantInnen betriebsblind.
Daher mein Tipp: Sie dürfen jederzeit fragen und auch alles hinterfragen, was Ihr Finanzberater, Fondsmanager oder Vermögensverwalter tut. Ein ehrlicher Vertreter der Branche wird Ihnen immer eine qualifizierte Antwort geben. Und wenn ich ehrlich bin, freue ich mich persönlich sogar über Fragen, weil sie mir zeigen, was meine MandantInnen bewegt und womit ich ihnen wirklich helfen kann. Falls mir zur Beantwortung der Frage Wissen fehlt, eigne ich es mir an und komme drauf zurück.
Nicht alle Fondsmanager und Vermögensverwalter sind qualifiziert
Die meisten Fondsmanager und Vermögensverwalter haben eine Ausbildung in der Finanzwirtschaft oder ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium und können fundierte Berufserfahrung vorweisen. Allerdings handelt es sich bei dem Beruf Fondsmanager oder Vermögensverwalter nicht um einen geschützten Begriff. Hinterfragen Sie also ruhig mal den Werdegang Ihres Vermögensverwalters! Doch halten Sie dennoch weiter die Augen offen, denn die Qualifikation für ein gutes, aktives Portfoliomanagement ergibt sich auch nicht allein aus einer guten Berufsausbildung.
WORAN ERKENNE ICH EINE GUTE VERMÖGENSVERWALTUNG?
Wenn Sie sich doch für eine Vermögensverwaltung entscheiden, dann zumindest für eine Qualifizierte, die weiß, was sie tut. Eine gute Vermögensverwaltung oder ein gutes Portfoliomanagement lässt sich jedoch nicht auf den ersten Blick erkennen. Hier sind einige Anhaltspunkte, die Ihnen bei Ihrem Entscheidungsprozess helfen
Transparente Kostenstruktur
In der Finanzwelt gibt es einen ganzen Haufen versteckter Kosten, die teilweise parallel anfallen. Dazu gehören zum Beispiel Provisionen, Depotverwaltungskosten, Ausgabeaufschläge, Erfolgshonorare bzw. Performance Fees, Transaktionskosten und Betreuungskosten. In diesem Dschungel an Fachbegriffen verliert man leicht die Orientierung und das ist mitunter auch so gewollt. Achten Sie daher auf eine transparente und verständliche Kostenstruktur!
Unsicher? Gerne schaue ich mir in einem persönlichen Termin die Abrechnung Ihres aktuellen Vermögensverwalters an und zeige Ihnen auch gerne wie eine empfehlenswerte Vermögensverwaltung aussieht.
Aufrichtiges Interesse
Eine gute Vermögensverwaltung erkennen Sie auch daran, dass der Berater sich viel Zeit nimmt, Ihre individuelle Situation zu analysieren und daraus die beste Anlagestrategie zu entwickeln. Der Vermögensverwalter stellt viele Fragen? Das ist ein gutes Zeichen. Eine gute Vermögensverwaltung zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass auch Sie Ihre Fragen loswerden können und befriedigende und qualifizierte Antworten erhalten.
Gesunde Fehlerkultur
Natürlich kann auch mal etwas schiefgehen. Ein guter Vermögensverwalter übernimmt Verantwortung und betreibt proaktiv Schadensbegrenzung. Genau dann zeigt sich, ob Ihr Vermögensverwalter wirklich weiß, was er tut. Ist Ihr Vermögensverwalter plötzlich nicht mehr zu erreichen? Dann sollten Sie sich lieber anderweitig umschauen.
Sie sind auf der Suche nach einer vertrauenswürdigen Vermögensverwaltung oder hätten gerne einen prüfenden Blick auf Ihr aktuelles Portfolio? Gerne schaue ich mir Ihre individuelle Situation in einem unverbindlichen Erstgespräch an (auch online).
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