RR Capital Consulting Blog | Modernes Investieren

Der Aktienmarkt wirkt mitunter verwirrend und undurchsichtig. Ständig werden die nächsten Trends prophezeit oder die nächste Wirtschaftskrise ausgerufen. So ist es nicht überraschend, dass Anleger und Anlegerinnen Hilfe und Beratung bei Fachleuten suchen, die mutmaßlich mehr von den Märkten verstehen.

Fondsmanager, Vermögensverwalter und Finanzberater stehen vermögenden Kunden nur zu gerne mit Rat und Tat zur Seite. Und fast jeder von diesen Experten meint, den Markt vorhersagen zu können und aus dem ihnen anvertrauten Kapital ein Vermögen machen zu können.

Doch ist es wirklich möglich, den Markt zu schlagen? Oder sind Erfolge aktiv gemanagter Fonds nichts als Zufall?

In diesem Artikel möchte ich gefährliche Grundannahmen über Aktienmärkte ausräumen und Ihnen aufzeigen, wie modernes Investieren wirklich funktioniert, welche Rolle Ihr Finanzberater dabei spielen sollte und wie Sie ohne Renditejagd reich werden können…

WARUM BISHERIGE ANNAHMEN ÜBER MODERNES INVESTIEREN FALSCH ODER SOGAR GEFÄHRLICH SIND

Wenn Sie die Aktienmärkte längere Zeit beobachten, erkennen Sie möglicherweise wiederkehrende Muster. Trader und Fondsmanager nutzen heutzutage sogar technische, teilweise KI-getriebene Analysetools, zur Mustererkennung in Charts. 

Das Ziel ist es, in möglichst niedrigen Kursen einzusteigen und bei möglichst hohen Preisen wieder auszusteigen und damit große Gewinne in kurzer Zeit zu erzielen, auch Market Timing genannt. Auch sollen mittels Mustererkennung Trends identifiziert werden, die sich auf einzelne Aktien beziehen, sogenanntes Stock Picking.

Doch diese trendbasierten Vorgehensweisen sind tückisch. Kurzfristig können Trading-Strategien zwar erfolgreich sein, doch mittel- bis langfristig entspricht Trading einem gefährlichen Glücksspiel.

Der Grund dafür ist, dass Märkte nicht vorhersehbar sind, selbst wenn es teilweise so aussehen mag. Der Markt kann sich plötzlich irrational verhalten. Dann entwickeln sich die Kurse anders als erwartet und Ihr Vermögen ist weg. Was Trader und Fondsmanager in den Charts als Trend zu erkennen meinen, ist am Ende nichts anderes als Zufall.

Aber ist Investieren dann nicht generell gefährlich für Anleger und Anlegerinnen, die ihr Vermögen investieren? Nein, nicht, wenn Sie auf die Intelligenz der Märkte setzen, denn für modernes Investieren braucht es keine Glaskugel.

WARUM MÄRKTE EFFIZIENT SIND

Eugene Fama beschrieb 1970 die Theorie der Effizienz der Märkte und gewann damit sogar einen Nobelpreis. Er war damit einer der Ersten, der erkannte, dass Aktienkurse nicht vorhersehbar sind, aber immer alle verfügbaren Informationen über den Markt abbilden. 

Die wichtigste Erkenntnis aus Fama’s Theorie lautet: Die Märkte selbst sind effizient. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, langfristig den Markt zu schlagen, ohne den gesamten Markt zu kaufen.

Erfolge von Fondsmanagern sind hingegen reiner Zufall, denn es ist schlichtweg unmöglich, zwischen Glück und Können zu unterscheiden. Es gibt auch keine guten und schlechten Aktien, denn die Preise sind immer fair.

Die Erkenntnis der Effizienz der Märkte ist wichtig, denn sie bildet die Grundlage der modernen Geldanlage und passiven Anlageprodukten wie ETFs.

Doch warum hat das vorher niemand erkannt?

WAS ÜBER MODERNES INVESTIEREN FRÜHER NIEMAND WUSSTE

Die Antwort ist so einfach wie überraschend: Es gab keine Daten. Doch hätten Sie 1926 einen US-Dollar in den S&P 500 investiert, wären daraus bis 2021 14.000 US-Dollar geworden. Das ist die Kraft der Effizienz der Märkte. Dank Zinseszins verdoppelt sich das Kapital etwa alle 7 Jahre. Das führt zu einem exponentiellen Vermögenswachstum, das wirklich reich macht.

Fondsmanager können diese Renditen langfristig niemals erreichen, weil schon allein durch jede zusätzliche Transaktion mit dem angelegten Geld der Zinseszins unterbrochen wird. Darüber hinaus lassen sich Fondsmanager gut bezahlen, auf Kosten Ihres Vermögens. Und das, ohne dass sie eine Mehrrendite für Sie erzielen können, denn das ist unmöglich.

Doch Anfang des 20. Jahrhunderts wusste das niemand. Jeder Anleger und jede Anlegerin ging bereitwillig das Risiko ein, auf einzelne Wertpapiere zu setzen, in der Hoffnung auf eine gute Rendite.

Erst in den 1950er Jahren entdeckte ein amerikanischer Ökonom und heutiger Nobelpreisträger das Geheimnis der Risikostreuung.

WIE KANN DAS RISIKO EINER GELDANLAGE BEWERTET WERDEN?

Harry Markowitz beschrieb 1952 in seiner Portfolio-Theorie wie das Risiko einer Geldanlage bewertet werden kann. Nach der Portfolio-Theorie zählt für das Risiko einer Geldanlage nicht das Risiko einzelner Aktien, sondern das Risiko des Portfolios selbst.

Das heißt, das Risiko eines Wertpapierdepots ist diversifizierbar durch die Anzahl der enthaltenen Aktien. Die optimale Kombination von Vermögenswerten bildet ein Gleichgewicht zwischen Risiko und Rendite.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass das Risiko einer Geldanlage umso geringer ist, je mehr sie den gesamten Markt repräsentiert bzw. je breiter sie diversifiziert ist. So geht modernes Investieren.

DIE WESENTLICHEN ASPEKTE MODERNER GELDANLAGE

Worauf kommt es wirklich an bei einer erfolgreichen Vermögensanlage? 

Diversifikation

Geldanlage ist eine Wissenschaft. Nutzen Sie die Erkenntnisse der modernen Finanzwissenschaft! Laut den Erkenntnissen von Fama und Markowitz kommt es vor allem auf eine breite Portfolio-Diversifikation an, die den Markt abbildet, in den Sie investieren wollen. Die Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung zeigen, dass Sie Mehrrenditen gegenüber dem Markt erzielen können, ohne schlauer sein zu müssen als der Markt.

Hintergrundrauschen ausblenden

In den Medien wird ständig der nächste Trend prophezeit oder es werden Schreckensnachrichten verbreitet. Lassen Sie sich nicht von Hypes oder Panickmachereien emotional verrückt machen, sondern blenden Sie es einfach aus!

Langfristige Strategie

Nutzen Sie die Kraft des Zinseszins mit einer langfristigen und breit gestreuten Geldanlage. Modernes Investieren ist unaufgeregt und einfach. Vertrauen Sie auf die Intelligenz der Märkte und halten Sie Kurs!

WIE SIE MEHRRENDITEN ERZIELEN, OHNE SCHLAUER ALS DER MARKT ZU SEIN

Die Aufgabe der Finanzberater sollte nicht mehr sein, einzelne “gute” Aktien für ihre Mandanten und Mandantinnen auszuwählen. Vielmehr geht es darum, ihnen zu helfen, Geldanlage mit anderen Augen zu sehen – als eine Wissenschaft. 

Die Kunst besteht darin, den Markt möglichst originalgetreu abzubilden und gleichzeitig das Risiko zu begrenzen. So ist es möglich, Mehrrenditen zu erzielen, ohne schlauer als der Markt zu sein. 

Die Fondsgesellschaft Dimension fand beispielsweise heraus, dass Small Caps den S&P 500 outperformen und daraufhin einen Fonds geschaffen, der die komplette Assetklasse der Small Caps abbildet.

Ein anderes Beispiel ist der NASDAQ 100, der die 100 nach Marktkapitalisierung stärksten Technologieunternehmen repräsentiert.

Doch passive Investments, wie zum Beispiel in ETFs, sind dennoch riskant, selbst wenn die Märkte im Anlageprodukt vollständig abgebildet sind, weil Verlustphasen bzw. Drawdowns länger andauern können als Sie investiert bleiben können. Und auch, weil zu lange Drawdowns den Zinseszinseffekt stark abschwächen.

Gute Finanzberatung und Vermögensverwaltung sollte daher Märkte für risikoscheue Anleger und Anlegerinnen investierbar machen, indem sie das Marktrisiko begrenzen. Damit werden Verluste zuverlässig abgefedert oder sogar als Renditequelle genutzt, wodurch eine Outperformance erzielt werden kann.

Wir haben die Strategien von Fama und Markowitz weiterentwickelt und genau so ein Anlageprodukt entwickelt, das die Marktrendite abbildet und gleichzeitig vor Drawdowns schützt. Das ist unser Beta+ Portfolio. Durch Total Returns werden Talsohlen abgefedert. Durch regelmäßiges Rebalancing wird der Fonds ständig an die sich ändernden Märkte angepasst, während Sie investiert bleiben. Und weil Verlustphasen nicht ausgesessen, sondern sogar als Renditetreiber genutzt werden, kann sogar eine Outperformance erzielt werden.

FAZIT

Märkte sind effizient. Horchen Sie auf, wenn ein vermeintlicher Experte Ihnen weismachen möchte, den Markt überlisten zu können. Er kann niemals alle dafür notwendigen Informationen haben und deshalb auf Dauer nicht erfolgreich sein.

Modernes Investieren bedeutet, an vorhandenen Märkten zu partizipieren, ohne Stock Picking und ohne Glaskugel, aber mit Risikoabsicherung. Die Rolle der Finanzberatung besteht dabei im Risikomanagement. Dabei geht es darum, durch Diversifikation für ein Gleichgewicht zwischen Risiko und Rendite zu sorgen und vorhandenes Vermögen vor Verlusten zu schützen. So kann am Ende sogar der Markt geschlagen werden, ohne schlauer als der Markt zu sein.

Sie möchten Ihr Vermögen langfristig sichern, ohne Risiken einzugehen, transparent, prognosefrei und emotionslos? Vereinbaren Sie gerne einen Termin bei mir (auch online und auch für US-Personen in Deutschland).

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