Deutschland ist eine vermögende Nation. In der Corona-Krise konnten viele Bundesbürger ihr Geld kaum ausgeben. Das Gesamtvermögen der deutschen Haushalte eilt von Rekord zu Rekord. Im Juli 2021 hat es erstmals die Schwelle von sieben Billionen Euro überschritten, so die Angaben der Deutschen Bundesbank.
Doch im Vergleich zu anderen Ländern investieren die privaten Haushalte ihr Geld nicht besonders klug. Nach einer Postbank-Umfrage parken derzeit 62,5 % der Sparer ihr Geld auf dem unverzinsten Girokonto. Vor zehn Jahren waren es noch 38,2 %. Die DZ Bank hat herausgefunden, dass sich vom gesamten Geldvermögen der privaten Haushalte 28 % in „sicheren Geldanlagen“ wie Sichteinlagen, Girokonten, Tagesgeld und in Form von Bargeld befindet.
„Sicher“ dürfte an dieser Stelle wohl eher ein Euphemismus sein, denn: Privat- und Unternehmervermögen drohen geradezu ruinöse Entwicklungen für die angesparten Kapitalstöcke. Vermeintlich sicher aufbewahrtes Geld verliert bei einer Inflationsrate von derzeit über 8 % jedes Jahr empfindlich an Wert.
Haben deutsche Anleger schlichtweg ein falsches Verständnis von dem „Risiko“, das ein Investment in den freien Kapitalmarkt mit sich bringt? Vor allem dann, wenn sie für eine vermeintlich sichere Geldanlage definitive Verluste in Kauf nehmen? Muss das wirklich sein?
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN INVESTIEREN UND SPEKULIEREN?
Waren Sie schon einmal in einem Casino? Dann sind Sie sicherlich mit der Idee dorthin gegangen, zu gewinnen und kurzfristig aus Ihrem eingesetzten Geld noch mehr Geld zu machen.
Spekulieren funktioniert nach demselben Prinzip – schnell rein und schnell wieder raus – natürlich möglichst mit Gewinn – und ohne Risikostreuung. Im Gegensatz zum Casino-Spiel finden Spekulationen allerdings an den Kapitalmärkten statt: Dabei gehen Sie eine kurzfristige Wette darauf ein, ob Preise fallen oder steigen werden. Das können Währungen beziehungsweise Devisen, Unternehmensanteile beziehungsweise Aktien, Immobilien- oder Rohstoffpreise sein.
Spekulieren ist also sozusagen die Zocker-Variante der Geldanlage. Mit Investieren hat das nichts zu tun. Die meisten Anleger verbinden jedoch mit dem Begriff Aktienmarkt mehrheitlich Begriffe wie Risiko, Verlust oder Crash. Anscheinend wurden traumatische Erfahrungen wie die Telekom-Aktie von Generation zu Generation übertragen.
Denken Sie bitte an meine Worte, falls Ihnen in Zukunft jemand erzählen möchte, dass der Kauf von Wertpapieren gefährlich oder risikoreich sei!
Bei einer Investition handelt es sich nämlich um eine langfristige und breit gestreute Geldanlage. Dabei setzen Sie nicht auf kurzfristige Marktentwicklungen und Trends, sondern investieren in den langfristigen Fortschritt und das Wachstum der Kapitalmärkte für Ihren Vermögensaufbau. Sie setzen also auf langfristige Gewinne und finanzielle Stabilität statt auf kurzfristige Gewinne. Kurzum: Beim Investieren ergeben sich die Gewinne aus einem langfristigen Zeithorizont und einem breit gestreuten Portfolio und das bei minimalem Risiko.
Übrigens: Je länger Sie investiert bleiben, desto mehr profitieren Sie vom Zinseszinseffekt. Lesen Sie hier, wie sich der Zinseszinseffekt langfristig auf Ihr investiertes Kapital auswirkt.
MIT WELCHEM ALTER SOLLTE MAN MIT DEM INVESTIEREN BEGINNEN?
Das perfekte Alter, um mit dem Investieren zu beginnen, gibt es nicht. Aber je früher Sie Ihr Geld anlegen, desto mehr bekommen Sie mit weniger Einsatz.
Lassen Sie mich diesen Satz kurz anhand eines Beispiels erklären:
Angenommen, zwei Personen, Tim und Ida, investieren Ihr Geld langfristig und breit gestreut am Kapitalmarkt. Beide sparen bis zum Rentenalter von 67 Jahren. Mit ihrer Anlagestrategie erzielen beide durchschnittlich 8 % Rendite pro Jahr. Tim startet mit 47 Jahren und investiert 20 Jahre lang 250 Euro monatlich. Ida beginnt mit 37 Jahren und investiert 30 Jahre lang 150 Euro monatlich.
Nach der Ansparzeit von 20 Jahren beträgt das Vermögen von Tim, bei einem angesparten Kapital von 60.000 Euro, 143.234,95 Euro. Ida hat hingegen mit ihrer Anlagestrategie nur insgesamt 54.000 Euro angespart, aber ihr Vermögen beträgt mit 67 Jahren 212.745,87 Euro, also rund 70.000 Euro mehr als Tim – und das, obwohl sie 6.000 Euro weniger investiert hat.
Wie ist das möglich?
Der Faktor Zeit ist entscheidend. Durch den längeren Anlagehorizont arbeitet der Zinseszinseffekt beim Vermögensaufbau für Ida. Tim hingegen spart monatlich 100 Euro mehr Geld und hat zum Rentenbeginn dennoch weniger Kapital als Ida.
Daher mein Tipp an Sie: Nutzen Sie die Entwicklung der Kapitalmärkte für Ihren Vermögensaufbau – fangen Sie jetzt an zu investieren!
Übrigens: Noch sichtbarer wird dieser Effekt, wenn Sie für Ihr Kind Geld anlegen. Lesen Sie hier nach, wie Sie durch Investieren Ihr Kind zum Multimillionär machen!
WIE INVESTIERE ICH RICHTIG?
Mein Fazit: Es geht beim Vermögensaufbau nicht um das Spekulieren, es geht um das richtige Investieren. Und das hat mit Zeit und mit einer breiten Risikostreuung in viele hundert, besser noch viele tausend verschiedene Wertpapiere zu tun.
Als Konsument nutzen Sie jeden Tag die Waren und Dienstleistungen von vielen Unternehmen auf dieser Welt, warum partizipieren Sie nicht auch als Anleger an deren wirtschaftlichem Erfolg? Oder noch besser an dem Erfolg der Unternehmen der gesamten Weltwirtschaft?
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Holen Sie mehr raus beim Vermögensaufbau – Tipps für mehr Gewinn und zum Steuern sparen
Geschichte wiederholt sich nicht. Geschichte reiht sich.
Wer nicht alles auf eine Karte setzt, hält am Ende mehrere Trümpfe in der Hand!